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Zusammenhang der mitochondrialen DNA-Kopienzahl mit dem metabolischen Syndrom und Typ-2-Diabetes bei 14176 Personen

In dieser Studie, die an einer Gruppe von 4812 Patienten mit Niereninsuffizienz aus der German Chronic Kidney Disease (GCKD) Studie und 9364 Teilnehmende der CHRIS-Bevölkerungsstudie durchgeführt wurde, wurde untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der mitochondrialen DNA-Kopienzahl in den Körperzellen und dem Auftreten des metabolischen Syndroms und von Typ-2-Diabetes gibt.

Mitochondrien sind die Organellen, die in den Zellen Energie aus Sauerstoff und Zucker erzeugen. Sie sind auch in der Lage, ihre Morphologie in Abhängigkeit von den verschiedenen Stoffwechselzuständen der Zelle zu verändern. Welche Rolle die mitochondriale Dysfunktion bei der Entwicklung des metabolischen Syndroms spielt, ist in der Wissenschaftsgemeinschaft noch umstritten. Das Vorhandensein dysfunktionaler Mitochondrien in den Nieren von Patienten mit Stoffwechselerkrankungen scheint jedoch auf einen Zusammenhang zwischen Mitochondrien und Stoffwechselerkrankungen hinzuweisen. Mitochondrien besitzen ihr eigenes Genom, die mitochondriale DNA (mtDNA), eine kurze ringförmige DNA, die in vielen Kopien in jedem einzelnen Mitochondrium vorhanden ist. Die Quantifizierung der mitochondrialen DNA-Kopienzahl (mtDNA-CN) könnte eine einfache Möglichkeit sein, die Funktion und Gesundheit des Mitochondriums zu beurteilen.

Aktuelle Studien haben einen Zusammenhang zwischen mtDNA-CN und Sterblichkeit, der Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes beschrieben. Diese Studien haben jedoch zu widersprüchlichen Ergebnissen geführt, da sie auf sehr kleinen Fallzahlen beruhen. Noch seltener sind derartige Studien über das metabolische Syndrom.

Die hier vorgestellte Studie geht von der Hypothese aus, dass bei einer geringeren mitochondrialer DNA-Kopienzahl die Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein eines metabolischen Syndroms zunimmt.

Insgesamt wurden die Daten von 14.176 Probanden untersucht, davon 4.812 Patienten mit Niereninsuffizienz, die an der GCKD-Studie teilnahmen, und 9.364 Teilnehmende an der Bevölkerungsstudie CHRIS.

Die Ergebnisse zeigen eine starke Korrelation zwischen mtDNA-CN-Wert und dem metabolischen Syndrom und Typ-2-Diabetes sowohl bei Patienten mit Niereninsuffizienz als auch in der Allgemeinbevölkerung. Das Vorhandensein von Übergewicht verstärkt diesen Zusammenhang noch zusätzlich.


Jahr der Veröffentlichung: 2021

Doi: https://doi.org/10.1111/joim.13242


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