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Ursachen von Volkskrankheiten erforschen

11. Mai 2011

Südtiroler Gesundheitsstudie „CHRIS“ soll ganzheitliches Bild über die Gesundheit der Südtiroler liefern

Rund 13.000 Haushalte haben in den vergangenen Tagen im Vinschgau einen Informationsbrief zu einer Gesundheitsstudie erhalten, die über viele Jahre zunächst im Vinschgau und dann möglichst in ganz Südtirol durchgeführt werden soll. Mit der so genannten CHRIS-Studie möchten sich Forscher und Ärzte ein Bild über die Gesundheit der Südtiroler verschaffen und untersuchen, wie Lebens-, Ernährungsgewohnheiten und genetische Veranlagungen bei verbreiteten Krankheiten wie Herzkreislauf-Beschwerden oder neurologischen Erkrankungen zusammenspielen. Die CHRIS-Studie (Cooperative Health Research in South Tyrol) ist eines der ersten großen Projekte des neuen Zentrums für Biomedizin das von der EURAC und dem Südtiroler Sanitätsbetrieb gemeinsam eingerichtet worden ist.

Wir denken heute mehr denn je darüber nach, wie wir besser, gesünder und sinnvoller leben können – und wir werden immer älter. Doch Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Asthma oder  Arthrose  nehmen dennoch rasant zu. Was genau sind die Ursachen dieser so genannten Volkskrankheiten? Wie bleiben wir auch im Alter gesund? Welche Rolle spielen unser Lebensstil und unsere Umwelt? Und wie viel Einfluss hat unsere genetische Veranlagung? Antworten auf diese Fragen soll in Südtirol eine breite Bevölkerungsstudie, die CHRIS-Studie, geben. Wer an der Studie teilnimmt, unterzieht sich einer ärztlichen Untersuchung und gibt in einem ausführlichen Gespräch Auskunft über seine Krankengeschichte, über die Umwelt, in der er lebt, wie auch über seine Lebens- und Ernährungsgewohnheiten. Nach Auswertung der Daten erhält jeder Teilnehmer seine persönlichen Befunde und kann sich somit bereits selbst ein Bild über seinen Gesundheitszustand machen. Die Daten werden anonym verwaltet und unterliegen strengsten Sicherheits- und Schutzbestimmungen.
Mit der CHRIS-Studie möchten die Forscher und Ärzte des neuen Zentrums für Biomedizin an der EURAC herausfinden, wie bestimmte Krankheiten in Südtirol verbreitet sind, welches die größten Risikofaktoren sind und welche Faktoren hingegen Krankheiten vermeiden oder ihnen entgegen wirken können. Die Studie ist als langfristiges Projekt angelegt: Alle fünf Jahre werden die Teilnehmer wieder zu Untersuchungen eingeladen, um zu überwachen, wie sich Krankheiten oder auch das gesundheitliche Wohlbefinden der Südtiroler entwickeln.
Die CHRIS-Studie startet zunächst im Vinschgau und soll dann auf ganz Südtirol ausgedehnt werden. Sie stellt eine langfristig angelegte Forschungsressource für Südtirol und darüber hinaus dar. „Die CHRIS-Studie ist ein großes Projekt für Südtirol, von dem wir uns viele wichtige Erkenntnisse für neue Diagnose- und Therapieansätze erwarten. Wir hoffen, dass viele Südtiroler daran teilnehmen. Denn je mehr Menschen mitmachen, desto aussagekräftiger werden die Ergebnisse ausfallen“, unterstreichen Peter Pramstaller, Leiter des Zentrums für Biomedizin und Maurizio Facheris, wissenschaftlicher Verantwortlicher der CHRIS-Studie.

Bozen, 11. Mai 2011


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