Ziel der CHRIS-Studie ist die Identifizierung genetischer und molekularer Faktoren, die einen entscheidenden Einfluss auf unsere Gesundheit und insbesondere auf Herzkreislauf-, Stoffwechsel-, neurologische und psychosoziale Erkrankungen haben. Diese Faktoren wirken sich nicht nur direkt, sondern auch indirekt, d.h. nur im Zusammenspiel mit bestimmten Umweltbedingungen, einem bestimmten Lebensstil oder anderen externen Faktoren, auf unsere Gesundheit aus. In der ersten Studienphase, die 2011 begonnen hat und im Dezember 2018 abgeschlossen wurde, haben wir Daten und biologische Proben (Blut-, Urin- und DNA-Proben) von insgesamt 13.393 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gesammelt. Wir haben bereits mit der Auswertung der erhobenen Daten begonnen. Dadurch konnten wir auch die Zuverlässigkeit unserer Methoden testen, wissenschaftliche Ausgangshy pothesen überprüfen und neue Gene identifizieren, die sich auf spezifische Aspekte unserer Gesundheit auswirken. Im zweiten Abschnitt dieses Berichts stellen wir einige der bisher erzielten wissenschaftlichen Ergebnisse und laufende Projekte vor. Ab Sommer 2019 werden alle bisherigen Teilnehmer zur zwei
ten Studienphase eingeladen: Dabei werden erneut Daten und biologischen Proben gesammelt, die bereits begonnenen wissenschaftlichen Projekte weitergeführt, sowie neue Projekte und neue Forschungspartnerschaften entwickelt. Die CHRIS-Biobank dient der Sammlung und Aufbewahrung von biologischen Proben und den damit verbundenen Daten. Sie ist von unschätzbarem Wert für die wissenschaftliche Forschung: Mit Hilfe der hier lagernden Proben und Daten können epidemiologische, klinische, biologische und molekulare Studien durchgeführt werden. Darüber hinaus stellt diese Biobank die Grundlage für zahlreiche internationale Partnerschaften der CHRIS-Studie dar. Gerade die internationale Zusammenarbeit ist für den wissenschaftlichen Fortschritt in der Biologie und in der Medizin unerlässlich. Die hohe Teilnehmerzahl an der CHRIS-Studie hat auch eine Weiterentwicklung der Einwilligungserklärung ermöglicht. Sie ist die Voraussetzung für eine bewusste Teilnahme an wissenschaftlicher Forschung; im Mittelpunkt stehen dabei stets die Rechte der Teilnehmer und die diesen zugrunde
liegenden ethischen und rechtlichen Bestimmungen. Das bei der CHRIS-Studie verwendete Modell der dynamischen Einwilligung ermöglicht den Teilnehmern eine aktive Rolle bei der Entscheidung darüber, wie umfassend sie sich an der Studie beteiligen möchten. Alle Teilnehmer haben Zugang zur informierten Einwilligungserklärung und können frei entscheiden, inwieweit ihre Daten und Proben übermittelt und wie die eigenen Daten und Proben im Todesfalle behandelt werden sollen. Außerdem können sie wählen ob und in welcher Form sie für Mitteilungen oder zusätzliche Teilstudien kontaktiert werden möchten. Durch die bei allen Teilnehmern durchgeführten Screening -Untersuchungen (Blut- und Urinanalysen, Blutdruckmessung und Elektrokardiogramm) hat die CHRIS-Studie auch präventive Bedeutung und damit direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der Teilnehmer: Erkrankungen konnten nachgewiesen werden, was in der Folge eine angemessene Behandlungen ermöglichte oder die Durchführung von präventiven Maßnahmen. Alle bisher durch die CHRIS-Studie erzielten Ergebnisse waren nur dank Ihrer Unterstützung und den damit verbundenen Forschungen möglich. Ihre erneute Teilnahme an der zweiten Studienphase hilft uns, die gesundheitlichen Veränderungen im zeitlichen Verlauf zu beobachten und zu untersuchen, welche genetischen, molekularen und Umweltfaktoren einen positiven oder negativen Einfluss auf den Alterungsprozess der Bevölkerung haben.
Deshalb laden wir Sie ab sofort zur Teilnahme an der zweiten Phase der CHRIS-Studie ein – danke, dass Sie auch weiterhin die Forschung unterstützen!
Danke für Ihre Teilnahme!
16. Oktober 2019
Zum Abschluss der ersten Studienphase möchten wir Sie gerne über die Forschungsergebnisse der CHRIS-Studie informieren, die dank Ihrer Teilnahme erzielt werden konnten.