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CHRIS 2: Follow-up Studie

16. Oktober 2019

Die zweite Phase der CHRIS-Studie beginnt im Sommer 2019.

Bevölkerungsstudien wie die CHRIS-Studie werden als Kohortenstudien bezeichnet und zeichnen sich dadurch aus, dass die Studienteilnehmer durch Folgeuntersuchungen (die sogenannten Follow-up-Phasen) über einen längeren Zeitraum begleitet werden. Wird eine Untersuchung nur ein Mal durchgeführt (wie in der ersten Phase der CHRIS-Studie), können Faktoren, die mit einer Erkrankung im Zusammenhang stehen, nur zu einem bestimmten Zeitpunkt erhoben werden, mit Ausnahme natürlich des von Geburt an vorhandenen Genoms. Werden die Untersuchungen wiederholt, so ermöglicht dies gesundheitsrelevante Ereignisse im zeitlichen Verlauf zu analysieren. Die Forscher erhalten dadurch Informationen darüber, wie genetische, molekulare und Umweltfaktoren in Verbindung mit dem Lebensstil den Gesundheitszustand beeinflussen (in der zweiten Phase der CHRIS-Studie). Durch wiederholte Messungen ist es möglich, den zeitlichen Ablauf der Krankheitsereignisse festzulegen. Dadurch zeigt sich beispielsweise, ob sich eine Person vor dem Auftreten einer Erkrankung ausgewogen ernährte. Auch kann festgestellt werden, ob eine Stoffwechselveränderung bereits bei der ersten Untersuchung vorlag und wie sich diese nach mehreren Jahren auf die Gesundheit ausgewirkt hat. Aus diesem Grund werden alle Personen, die sich an der ersten Studienphase beteiligt
haben, erneut eingeladen, um im CHRIS-Studienzentrum in Schlanders dieselben Untersuchungen nach einem Abstand von mindestens fünf Jahren zu wiederholen. Außerdem werden in der zweiten Studienphase die klinischen Untersuchungen erweitert: Mit Hilfe neuer Untersuchungsmethoden und -protokolle werden auch der Zustand der Blutgefäße und damit die Blutzirkulation, eine eventuelle Osteoarthritis am Kniegelenk, das Vorliegen von Ruhetremor, die Schmerzempfindlichkeit (auch mittels Elektroenzephalogramm), die Lungenfunktion, die Handgriffstärke, die Durchblutung des Auges und der Netzhaut sowie das Hörvermögen untersucht. Genau wie in der ersten Phase werden auch diesmal Blutdruckmessungen, eine Messung der Körpermasse und ein Elektrokardiogramm durchgeführt. All diese Informationen ergeben einen ganzheitlichen Blick auf den Gesundheitszustand einer Person. Eine Veränderung in der Blutzirkulation im Auge kann zum Beispiel ein Hinweis auf Herzkreislauf- oder neurologische Probleme sein – ein Thema, mit dem sich die wissenschaftliche Forschung in den nächsten Jahren eingehend beschäftigen wird.

Der aktuelle Gesundheitszustand wird in Form von Interviews erhoben. Zudem möchten wir ein neues Messsystem für Benutzer von Smartphones einführen: Mit einer eigenen App erhält man direkten Zugang zum Abschnitt MY CHRIS auf unserer Internetseite, wo man auch seine Einverständniserklärung findet; außerdem kann man in der App kurze Fragebögen direkt beantworten, ohne jedes Mal eigens ins CHRIS-Studienzentrum in Schlanders kommen zu müssen. Dadurch verkürzt sich auch die Zeit, die die Teilnehmer im CHRIS-Studienzentrum verbringen müssen. Die CHRIS-Studie ermöglicht auch neue Formen der Zusammenarbeit mit renommierten Forschungszentren in Italien und im Ausland, wodurch auch Teilstudien mit kleinen Teilnehmergruppen zur Untersuchung spezifischer gesundheitlicher Aspekte möglich werden. Unser Anhaltspunkt sind die großen epidemiologischen Studien aus den USA, Skandinavien, Großbritannien und den Niederlanden, die entscheidend zum Verständnis der Ursachen weit verbreiteter kardiovaskulärer und neurologischer Erkrankungen beigetragen haben. Durch die Follow-up Phase wird die CHRIS-Studie zu einer der umfassendsten Bevölkerungsstudien in Italien und zu einem vorbildlichen Beispiel auch auf internationaler Ebene. Wir, das CHRIS-Team bestehend aus Studien-, Forschungs- und Verwaltungspersonal, möchten uns ganz herzlich bei allen bedanken, die sich an unserer Studie beteiligt und direkt oder indirekt zu ihrer Durchführung beigetragen haben. Besonders hervorheben möchten wir die äußerst wertvolle und enge Zusammenarbeit mit zahlreichen Hausärzten/-innen sowie Ärzten/innen des Südtiroler Sanitätsbetriebes und der Leitung des Krankenhauses Schlanders, die uns nicht nur durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten sondern auch bei der Motivierung der Vinschgauer Bevölkerung an der CHRIS-Studie teilzunehmen, unterstützt hat. Wir freuen uns über alle Rückmeldungen zu unserer Studie und zögern Sie nicht uns bei Fragen oder Anmerkungen jederzeit zu kontaktieren. Gleichzeitig möchten wir Sie einladen, auch weiterhin aktiv die wissenschaftliche Forschung zu unterstützen und an der zweiten Phase der CHRIS-Studie teilzunehmen. Wir erwarten Sie in Kürze im CHRIS-Zentrum in Schlanders!


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